Tagesandacht zum 19.4.2020 (36. Tag der Ausgangssperre)

2. Sonntag der Osterzeit

Weißer Sonntag oder Sonntag der Barmherzigkeit

Freut euch und dankt Gott, der euch zu sich gerufen hat.Ihr seid Kinder Gottes und Erben seiner Herrlichkeit. Halleluja.

Als Meinungsforschungsinstitut sind wir darauf spezialisiert, Fragen zu stellen. Die letzten Fragen im Zusammenhang mit unserem Leben muss sich jeder selbst stellen und für sich beantworten. Wer will sich schon selbst mit einem ‚weiß nicht/keine Angabe‘ abspeisen?“

Weißer Sonntag

Der Sonntag nach dem Osterfest wird landläufig auch „Weißer Sonntag“ genannt (lateinisch „dominica in albis„). Sein Name leitet sich von einem Brauch der Urkirche ab, nach dem die in der Osternacht neugetauften Christen als Zeichen ihrer Würde ein weißes Gewand (Albe) trugen. Eine Woche nach Ostern legten sie diese Taufgewänder wieder ab.

Dieser Sonntag wird traditionsgemäß für die Feier der Erstkommunion bevorzugt.

Angeregt durch die Visionen der Hl. Faustina Kowalska wird der 2. Sonntag der Osterzeit seit dem Jahr 2000 im Festkalender der Kirche zugleich als „Sonntag der Göttlichen Barmherzigkeit“ gefeiert.

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Der Barmherzigkeitssonntag ist am Sonntag nach Ostern oder der 2. Sonntag der Osterzeit. Als liturgisches Fest, wurde es am 30. April 2000 von Papst Johannes Paul II. in der Predigt[1] bei der Heiligsprechung von Sr. Faustina Kowalska für die ganze Katholische Kirche festgelegt. Der Tag ist dazu bestimmt, der Gnadengaben der göttlichen Barmherzigkeit mit besonderer Verehrung zu gedenken.[2] 

Der Wunsch des Herrn

Jesus richtete erstmals am 22. Februar 1931 den Wunsch an Sr. Faustina Kowalska, das Fest des Barmherzigkeitssonntags einzusetzen. Über den Auftrag des Herrn, den sie diesbezüglich erhalten hatte, notierte Sr. Faustina folgende Worte in ihrem Tagebuch, die der Herr an sie gerichtet habe:

«Meine Tochter, verkünde der ganzen Welt meine Barmherzigkeit! Ich wünsche, dass das Fest meiner Barmherzigkeit eine Zuflucht werde für alle Seelen, insbesondere für die armen Sünder. An diesem Tag werden die tiefsten Tiefen meiner Barmherzigkeit für alle geöffnet werden. Jene, die an diesem Tag beichten und kommunizieren werden, erhalten Verzeihung ihrer Sünden und Nachlass aller Sündenstrafen, die sie zur Sühne hätten erleiden müssen. Niemand zögere an diesem Tag, sich mir zu nahen, sogar jene nicht, deren Sünden zahlreich und schwer sind; ich gieße an diesem Tag einen Ozean von Gnaden über jene Seelen aus, die sich der Quelle meiner Barmherzigkeit nahen. Meine Barmherzigkeit ist derart groß, dass selbst während einer ganzen Ewigkeit kein menschlicher und übermenschlicher Verstand ihre Tiefen erforschen könnte. Das Fest meiner Barmherzigkeit entströmt den innersten Tiefen meines Wesens. Ich wünsche, dass es auf den ersten Sonntag nach Ostern festgesetzt werde. Die Menschheit wird nicht eher den Frieden finden, als bis sie sich dieser Quelle ganz genähert hat.»[3]

„Trotz Meines bitteren Leidens gehen Seelen verloren. Ich gebe ihnen die letzten Rettungsanker. Es ist das Fest Meiner Barmherzigkeit. Falls sie Meine Barmherzigkeit nicht lobpreisen, gehen sie in Ewigkeit verloren.“ (Tagebuch der Sr Maria Faustina Kowalska 965)

Zur Einstimmung hören wir heute den Lobpreis Gottes in einer russischen Tradition:

Bless the Lord, O My Soul (S. Rachmaninoff „All-Night Vigil“ / Vespers, op. 37, 2.)




Gebet
Herr, unser Gott, noch stecken wir mitten in der Krise! Es ist Kein Ende in Sicht! Noch bricht so viel menschliches Werk ein und geht kaputt! Wir feiern zwar Ostern und doch sind viele von uns am Ende ihrer Kräfte. Zeige uns in deiner Barmherzigkeit neue Wege Herr, diese Zeit intensiv und glücklich erleben zu können. Verwandle Einsamkeit in Freude, Aggression in Gelassenheit und Mutlosigkeit in Hoffnung. Wir vertrauen dir, Herr. Amen.
Die heutige Lesung bildet den Anfang eines größeren Abschnitts der Apostelgeschichte. Hier wird das Leben der Urgemeinde von Jerusalem geschildert. Gleich zu Beginn wird gesagt, was die Gemeinde zusammenhielt: die Lehre der Apostel, die Gemeinschaft, das Brotbrechen und die Gebete. Durch die überzeugte Gemeinschaft aller übte die kleine Gruppe eine starke Anziehungskraft aus. Auch heute kommt es mehr auf die Kraft des Glaubens und der Liebe als auf gekonnte Selbstdarstellung an. Lesung
aus der Apostelgeschichte.
42Die Gläubigen hielten an der Lehre der Apostel fest
und an der Gemeinschaft,
am Brechen des Brotes und an den Gebeten.
43Alle wurden von Furcht ergriffen;
und durch die Apostel geschahen viele Wunder und Zeichen.
44Und alle, die glaubten,
waren an demselben Ort und hatten alles gemeinsam.
45Sie verkauften Hab und Gut
und teilten davon allen zu,
jedem so viel, wie er nötig hatte.
46Tag für Tag verharrten sie einmütig im Tempel,
brachen in ihren Häusern das Brot
und hielten miteinander Mahl
in Freude und Lauterkeit des Herzens.
47Sie lobten Gott
und fanden Gunst beim ganzen Volk.
Und der Herr fügte täglich ihrer Gemeinschaft die hinzu,
die gerettet werden sollten.
Das festliche Halleluja bereitet uns auf das Kommen des Auferstanden in seinem Wort vor: https://www.youtube.com/watch?v=kXyO4rwWC8I Die Nachricht „Jesus lebt!“ stieß bei Außenstehenden, aber auch bei den Jüngern selbst auf Zweifel. Thomas hatte seine Fragen. Und Jesus hat ihn ernst genommen, er hat den Zweifler im Kreis der Jünger gesucht und gefunden. Er hat ihm geholfen, aber das Wagnis des Glaubens hat er dem Jünger nicht abgenommen. Aus dem heiligen Evangelium nach Johannes. 19Am Abend dieses ersten Tages der Woche,
als die Jünger aus Furcht vor den Juden
bei verschlossenen Türen beisammen waren,
kam Jesus,
trat in ihre Mitte
und sagte zu ihnen: Friede sei mit euch!
20Nach diesen Worten
zeigte er ihnen seine Hände und seine Seite.
Da freuten sich die Jünger, als sie den Herrn sahen.
21Jesus sagte noch einmal zu ihnen: Friede sei mit euch!
Wie mich der Vater gesandt hat,
so sende ich euch.
22Nachdem er das gesagt hatte,
hauchte er sie an
und sagte zu ihnen: Empfangt den Heiligen Geist!
23Denen ihr die Sünden erlasst,
denen sind sie erlassen;
denen ihr sie behaltet,
sind sie behalten.
24Thomas, der Didymus genannt wurde, einer der Zwölf,
war nicht bei ihnen, als Jesus kam.
25Die anderen Jünger sagten zu ihm:
Wir haben den Herrn gesehen.
Er entgegnete ihnen:
Wenn ich nicht das Mal der Nägel an seinen Händen sehe
und wenn ich meinen Finger nicht in das Mal der Nägel
und meine Hand nicht in seine Seite lege,
glaube ich nicht.
26Acht Tage darauf waren seine Jünger wieder drinnen versammelt
und Thomas war dabei.
Da kam Jesus bei verschlossenen Türen,
trat in ihre Mitte
und sagte: Friede sei mit euch!
27Dann sagte er zu Thomas:
Streck deinen Finger hierher aus
und sieh meine Hände!
Streck deine Hand aus und leg sie in meine Seite
und sei nicht ungläubig, sondern gläubig!
28Thomas antwortete und sagte zu ihm:
Mein Herr und mein Gott!
29Jesus sagte zu ihm:
Weil du mich gesehen hast, glaubst du.
Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.
30Noch viele andere Zeichen
hat Jesus vor den Augen seiner Jünger getan,
die in diesem Buch nicht aufgeschrieben sind.
31Diese aber sind aufgeschrieben,
damit ihr glaubt, dass Jesus der Christus ist,
der Sohn Gottes,
und damit ihr durch den Glauben
Leben habt in seinem Namen.

Am Sonntag sprechen wir immer unser Glaubensbekenntnis. Heute hören wir eine moderne Version: https://www.youtube.com/watch?v=qcYN-VeGuSQ


Israel verlässt sich auf die Hilfe seines Gottes, der auch unser Gott ist, darum können wir beten: 14      Meine Stärke und mein Lied ist der Herr;           er ist für mich zum Retter geworden. 15            Frohlocken und Jubel erschallt in den Zelten der Gerechten.           die Rechte des Herrn wirkt mit Macht! – (R) 16      „Die Rechte des Herrn ist erhoben,           die Rechte des Herrn wirkt mit Macht! 17      Ich werde nicht sterben, sondern leben,            um die Taten des Herrn zu verkünden. – (R) 18      Der Herr hat mich hart gezüchtigt,           doch er hat mich nicht dem Tod übergeben. 19      Öffne mir die Tore zur Gerechtigkeit,           damit ich eintrete, um dem Herrn zu danken! – (R) 20      Das ist das Tor zum Herrn,           nur Gerechte treten hier ein. 21      Ich danke dir, dass du mich erhört hast; du bist mir zum Retter geworden



Fürbitte
Dank der vielen medialen Angebote konnten wir in den letzten Tagen die Gottesdienste der Kar- und Osterzeit mitfeiern. Heute beten wir besonders für alle, die beim Fernsehen, beim Radio und bei allen Livestreams arbeiten und mitwirken. Herr, erreiche du durch ihr Wirken viele Herzen mit deinem Wort und deiner Gegenwart.
Vater Unser im Himmel, geheiligt werde Dein Name, Dein Reich komme, Dein Wille geschehe, wie Himmel, so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute und vergib uns unsere Schuld. Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn Dein ist das Reich Und die Kraft und die Herrlichkeit, in Ewigkeit. Amen

Segnen heißt: Gutes zusagen!
„Es segne uns in dieser Osterwoche der allmächtige Gott, der Vater und der Sohn und der Heilige Geist!“
Allen wünsche ich eine hoffnungsvolle Osterwoche!
Ihr/Euer Pfarrer Axel Werner, Gran Canaria axwernerde@yahoo.de oder Mobil +34 608 001 663
Für den Tag und die Woche Der Geist des auferstandenen Christi vertreibt die Angst aus den Herzen der Apostel und drängt sie, aus dem Abendmahlssaal herauszugehen, um den Menschen das Evangelium zu bringen. Auch wir wollen mehr Mut haben, den Glauben an den auferstandenen Christus zu bezeugen! Wir dürfen keine Angst haben, Christen zu sein und als Christen zu leben! Wir müssen diesen Mut haben, hinzugehen und den auferstandenen Christus zu verkündigen, da er unser Friede ist, er hat Frieden gestiftet mit seiner Liebe, mit seiner Vergebung, mit seinem Blut, mit seiner Barmherzigkeit. (Papst Franziskus)
Der Sonntag ist der Tag zur Ehre Gottes, darum zum Abschluss das feierliche Gloria von Antonio Vivaldi; GLORIA IN EXCELSIS DEO. Antonio Vivaldi. Director: Antonio Fauró https://www.youtube.com/watch?v=zhhYIZJj6rk

Eine gute Nachricht
Einfach mal durchatmen, wer möchte das gerade jetzt nicht? Das Erzbistum Köln bietet in dieser Corona-Zeit in Kooperation mit DOMRADIO.DE eine gute Gelegenheit, der besorgten Seele „frische Luft“ zu geben. Die neue Podcast Reihe „DURCH-ATMEN“ auf DOMRADIO.DE ist ein spirituelles Audio-Angebot. Von Montag bis Freitag bieten erfahrene Seelsorgerinnen und Seelsorger oder geistliche Begleiterinnen und Begleiter Impulstexte und Denkanstöße, die die aktuellen Sorgen und Nöte aufgreifen. Die täglichen Mutmacher dauern etwa eine Viertelstunde. Das Podcast-Angebot kann auf den gewohnten Podcast-Plattformen oder direkt auf DOMRADIO.DE abgerufen werden. 
Weißer Sonntag: Schrifttexte, Hintergründe und Ideen
Mit dem Weißen Sonntag endet die Osteroktav. Traditionell wird an diesem Sonntag in vielen Gemeinden gefeiert. Aufgrund der aktuellen Situation ist das leider nicht möglich. Anregungen, wie Sie den Tag zu Hause gestalten können, finden Sie auf unserer Homepage